Berlin Friedrichshain, Mai 2010
Foto: Simone Dittmar
Bevor ich meinen Nachbarn mit einer Kochbanane überraschen und kennenlernen kann, muss ich diese exotische Frucht in Berlin besorgen. Hierzulande wachsen bekanntlich keine Bananen, aber da es sich um „des Deutschen liebstes Obst“ handelt, hoffe ich, dass sich die hiesigen Händler damit auskennen und der Kauf ohne Komplikationen erfolgt.
Von den Naturkostläden, Super- und Minimärkten in meiner Nähe scheint mir der größte Biomarkt am aussichtsreichsten. Die Auswahl an Früchten und Farben ist beachtlich, doch Bananen sehe ich nur in gelber, gewohnt gekrümmter Form.
Ich frage die vorbeilaufende Fachkraft, ob es Kochbananen gibt und erhalte zur Antwort: „Wat is´n ditte?“ Überrascht stelle ich fest, dass dieser Mensch noch weniger weiß als ich und erkläre, dass es sich dabei um eher grüne, sehr feste Bananen handelt, die man braten und kochen kann. „Aha! So wat ham wa nich.“ „Und wo kann man so was vielleicht kaufen?“, frage ich. „Wees ick nich.“
Das ist die „Berliner Schnauze“ – unprätentiöse Kommunikation, reduziert auf´s Wesentliche, ohne Schnörkel und Floskeln, authentisch und klar.
Ich habe damit glücklicherweise kein Problem, bin aber doch irritiert, dass ich hier nicht auf einen hochdeutsch und gewählt sprechenden, gut geschulten Biolebensmittelexperten stoße, sondern auf einen einfachen Mitberliner in einem Kittel, auf dem Biosupermarkt draufsteht, aber nicht drin steckt.
Image ist alles in der Kommunikation, wobei es jedoch besser ist, Erwartungen zu entsprechen als zu enttäuschen.
Ich verlasse das Geschäft und entscheide mich für einen kleinen Laden, der mit frischen Vitaminprodukten wirbt. Ich erkundige mich locker nach Kochbananen und erfahre, dass es auch hier nur die gelben Standardfrüchte gibt, die man aber auch kochen und braten könne!
Ich stutze, will aber weder diskutieren noch die Verkäuferin mit meinem Halbwissen kompromittieren und verlasse den Laden mit einem freundlichen: „Ich versuch´s nochmal woanders.“
„Woanders“ heißt in diesem Falle bei meinem Supermarkt des Vertrauens bzw. bei REWE um die Ecke, bei dem ich praktischerweise die meisten meiner Einkäufe erledige.
Auch hier werde ich nicht selber fündig, sondern muss einen Verkäufer ansprechen: „Entschuldigung, ich suche Kochbananen“, sage ich und höre: „Oh, die haben wir gerade aus dem Sortiment genommen. Bis vor kurzem hatten wir noch welche.“
Auch hier überkommt mich Zweifel an dem, was ich von meinem Gegenüber zu hören bekomme. Notlügen – „white lies“! Statistisch lügen wir alle jeden Tag bis zu 200-mal!, um höflich und taktvoll zu sein, zu vertuschen, Vorteil zu ziehen etc.*
Noch immer suche ich Kochbananen oder zumindest nach einer glaubwürdigen Information, wo es welche zu kaufen gibt. Jetzt bleibt noch der LPG-Markt an der anderen Ecke, den ich wegen seiner Vorliebe für regionale Produkte erst einmal ausgeschlossen hatte. Hier tut es der Verkäuferin leid, dass sie mir nicht helfen kann, aber sie glaubt, dass Asia-Läden Kochbananen führen. Ich vertraue und danke ihr und mache mich leicht frustriert aber voller Hoffnung auf den Weg zum nächsten Asia-Markt.
Hier riecht es nach Räucherstäbchen und tausend anderen Dingen, die es in dieser wilden Mischung nur in diesen Läden gibt. Bevor ich mich dem Gemüse nähere, sticht mir ein Körbchen voll großer Messer in die Augen. So eines wollte ich schon immer haben – 30 Zentimeter lang und verboten scharf!
Falls es keine Bananen gibt, hat sich dieser Weg schon mal gelohnt. Erleichtert setze ich meinen Weg durch die Gänge fort und erblicke, noch ehe ich die Frau hinter der Kasse fragen muss, tatsächlich eine kleine Kiste mit grasgrünen Kochbananen.
Wenn das kein Glück ist! Ich wachse innerlich vor Freude und schlendere noch ein bisschen herum, mit einer Banane in der einen und einer Minimachete in der anderen Hand. Dabei treffe ich auf skeptische Blicke einer Kundin und gleich darauf auf mein Spiegelbild im Schaufenster. Ich sehe gefährlich aus und stelle mir vor, was mein Nachbar sagen würde, wenn ich so an seiner Tür klingele, um ihn kennenzulernen.
Dabei landen wir wieder beim Image und Begriffen wie Klischee, Stereotyp und Vorurteil. Ein „Mensch mit Messer“ lädt wenig ein zum Dialog. Ich werde es bei der Zubereitung benutzen aber bei der Kontaktaufnahme mit meinem Nachbarn vermeiden.
Wie diese Aktion nun tatsächlich verläuft, davon berichte ich beim nächsten Mal.
*Professor Klaus Fiedler, Psychologe an der Universität Heidelberg
Text: Simone Dittmar
¿Qué tiene que ver un plátano de freír con la comunicación?-3. Parte -
Antes de que yo pueda sorprender a mi vecino con un plátano de freir y tener la posibilidad de conocerlo, tengo que conseguir en Berlín esta fruta exótica. Como es sabido en este país no crecen los plátanos, pero tratandose de la "fruta favorita de los alemanes", espero, que los distribuidores locales me puedan ayudar, y poder hacer la compra sin complicaciones.
Desde las tiendas de alimentos naturales, supermercados y mini mercados en mí cercania, me parece ser el mayor mercado de productos orgánicos, el más prometedor. La selección de las frutas y los colores son notables, pero sólo veo el conocido plátano amarillo, en su usual forma curva.
Le pregunto a la empleada, que me pasa por al lado, si tienen platanos de freir y obtengo la respuesta: "¿Qué es eso?. Sorprendida, me doy cuenta de que esta persona sabe mucho menos que yo al respecto, y le explico que se trata de un plátano verde de dura consistencia, que se puede freír y cocinar. "¡Ajá! Eso no lo tenemos" " ¿Y dónde se puede comprar lo que pido?, le pregunto,. "No lo sé."
Este es el llamado"Hocico-berlinés" - la comunicación sin pretensiones, que se reduce a lo esencial, sin adornos ni retórica, auténtica y clara.
Afortunadamente yo no tengo problemas con esto, pero esta vez si me irrita, el no encontrarme con un bien entrenado experto en alimentos orgánicos, que me hable en correcto alemán y en un vocabulario adecuado, sino con un simple Berlinés con un delantal, sobre el que está escrito, supermercado de sopas orgánicas, pero más que eso nada.
Dar una imagen es el todo en la comunicación, pero es mejor satisfacer las expectativas a que estas sean frustradas.
Salgo de la tienda y decido optar por una pequeña tienda que anuncia productos frescos ricos en vitamina. Aquí relajadamente pregunto por plátanos de freír y me doy cuenta que también aquí, solo hay el estándar fruto amarillo, y me dicen que este se puede cocinar o freir también!
Esto me choca, pero no quiero discutir con el vendedor ni comprometerlo con mis conocimientos a medias y salgo de la tienda con un amistoso ". Voy a intentarlo de nuevo en otro lugar "
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